Kommunikation zwischen Computern

Mit Websiten, E-Mail und diversen weiteren Diensten im Internet bist du sicher bestens vertraut. Spätestens seit der Einführung in SSH kannst du dich auch auf einem anderen Computer anzumelden. In diesem Block wollen wir uns noch etwas detaillierter mit diesem Thema beschäftigen.

Computer identifizieren

IP-Adresse (Internet Protokoll Adresse)

Jeder Computer der Teil eines Netzwerks ist, hatte eine eindeutige Nummer, die IP-Adresse, die ihn identifiziert. Dabei gibt es zwei Versionen von IP-Adressen. Version 4 (IPv4) ist verbreitetere Version und besteht aus 4 durch Punkte getrennte Zahlengruppen 130.60.40.73. Version 6 (IPv6) soll in Zukunft v4 ablösen, da unterdessen alle möglichen v4-Kombinationen vergeben sind. IPv6 besteht aus Zahlen und Buchstaben, getrennt durch Doppelpunkte fe80::225:90ff:fe1d:c2e/64.

Um die IP-Adresse deines Computers herauszufinden, tippe

/sbin/ifconfig | grep inet

Du wirst vier Adressen erhalten, 2 IPv4 und IPv6. Mit 127.0.0.1 und ::1/128 identifiziert jeder Computer sich selbst. Das zweite Paar an IP-Adressen ist jenes, mit dem dein Computer im Netzwerk bekannt ist. (Wenn du grep weglässt, siehst du noch diverse weitere Infos zu deiner Netzwerkverbindung, auf die wir hier aber nicht eingehen können.)

Hostname

Neben der IP-Adresse hat jeder Computer auch einen Namen mit dem er identifiziert werden kann. Du hast bereits gelernt, dass du diesen mit hostname herausfinden kannst. Um einen Computer im Internet zu finden, brauchst du nun aber nicht bloss diesen Namen des Computers sondern den "Fully Qualified Domain Name". Der FQDN enthält zusätzlich die Information darüber in welchem Teil des Internets sich der Computer befindet. Du bekommst diesen mit

hostname --fqdn ## etwas wie: otter.physik.uzh.ch

Die Rückmeldung oben sagt dir, dass otter zum Netzwerk der Schweiz gehört (ch) und an der uzh Teil des Netzwerks des physik-Instituts ist. Wenn du von einem Computer im Physik-Institut auf einen anderen zugreifen möchtest, klappt das mit dem einfachen hostname (otter). Denn alle unsere Computer sind so eingestellt, dass sie auch direkt in unserem Netzwerk nach einem Computer mit dem angegebenen Namen suchen.

DNS

Um einen Hostname in eine IP-Adresse umzuwandeln (oder umgekehrt) gibt es spezielle Computer, die Domain Name Server (DNS-Server). Um zum Beispiel die IP des Login-Rechners zu finden, verendest du

host linux

Wie du siehst bekommst du noch weitere Informationen zu dem Computer. Du kannst mit host IP-Adressen ausserhalb des Physik-Instituts herausfinden. Zum Beispiel jene von www.nzz.ch. Tippe/Kopiere anschliessend die IP-Adresse statt www.nzz.ch in deinen Browser. Auch das funktioniert.

Kommunikationsprotokolle

Es gibt diverse Protokolle die du verwenden kannst um mit anderen Computern zu kommunizieren. Ein Protokoll ist eine Vereinbarung, die festlegt wie die Kommunikation abzulaufen hat. Jedes Protokoll ist auf eine bestimmte Aufgabe spezialisiert.

Das wohl bekannteste ist HyperText Transfer Protocol (HTTP), das für die Übertragung von Websites verwendet wird. Daneben kennst du aber sicher auch POP3/ SMTP/ IMAP, die für E-Mail verwendet werden. Auch SSH ist ein Protokoll das du schon kennen gelernt hast.

Um zwei Computer über ein Protokoll zu verbinden, muss auf beiden ein Programm laufen, das dieses Protokoll versteht. Bei HTTP verwendest du üblicherweise einen Browser und dieser Verbindet sich mit dem Webserver, welcher auf dem Zielcomputer läuft. Bei Mail verwendest du einen Mail-Client um mit dem Mail-Server, bei SSH einen SSH-Client um mit dem SSH-Daemon zu kommunizieren.

FTP / SFTP

Ein weiteres praktisches Protokoll ist das File Transfer Protocol (FTP). FTP erlaubt es Dateien zwischen Computern hin und her zu kopieren. Solange du am Physik-Institut bist, ist das nicht besonders wichtig, denn hier hast du von jedem Computer auf alle deine Dateien Zugriff. Wenn du aber Dateien zwischen der Uni und deinem Computer zu Hause (oder deinem Laptop) hin und her kopieren möchtest, dann wird dir FTP sehr gute Dienste leisten. Allerdings musst du SFTP statt FTP verwenden. SFTP ist die sichere Alternative zu FTP.

Starte dolphin und tippe in der Adresszeile sftp://spinor10.physik.uzh.ch ein. (Falls du keine Adresszeile hast, doppelklicke den grauen Bereich direkt oberhalb der Inhalts-Anzeige.) Du wirst nun nach deinem Benutzernamen und Passwort gefragt und bist anschliessend auf spinor10 angemeldet und kannst genau so arbeiten als wären die Dateien auf deinem Computer.

Leider geht das weder mit Windows noch mit Mac so einfach wie mit Linux. Bei beiden Betriebssystemen kannst du aber FileZilla Client installieren.